Ausflugsziel 17: Ziegel + Kalk Museum, Flintsbach

 Museumsstrasse 2 Flintsbach
 94577 Winzer

 (LINK zur Museums-Homepage)

 


Das Herzstück des Museums ist ein großer Kalk- und Ziegelbrennofen, der im Jahre 1883 errichtet wurde. Allerdings ist belegt, daß an diesem Ort schon seit rund 1000 Jahren Kalk gebrannt wurde!
Der Betrieb des großen Brennofens wurde 1968 aufgegeben und danach verfiel das Gelände. 1985 wurde der Ofen unter Denkmalschutz gestellt und 1994 wurde dann der Umbau zu einem Museum begonnen. Dieser wurde 1996 abgeschlossen.

Mit Ausnahme des neu erbauten Museumsgebäudes kann das gesamte Produktionsgelände, zu dem auch der eindrucksvolle Brennofen gehört, kostenlos und ohne zeitliche Einschränkung betreten werden.

Warum aber wurde genau an dieser Stelle eine solche Produktionsstätte errichtet? Hier kommen nun besondere geologische Gegebenheiten ins Spiel!
Es gibt direkt vor-Ort sowohl eine Lehmgrube als Lieferant von Grundmaterial für die Ziegelherstellung, als auch einen Kalksteinbruch.

Insbesondere auf die Entstehung des Kalksteins an dieser Stelle möchte ich hier kurz näher eingehen, da dies eine geologische Besonderheit darstellt, die auch vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als besonders wertvolles Geotop geführt wird.
Flintsbach liegt direkt am Rande des Urgebirgsstocks des Bayerischen Waldes (genannt Moldanubikum), der im mittleren Paläozoikum entstanden ist.
Zur Zeit des Jura (vor 145 - 200 Mio. Jahren) war das damalige Gebirge bis auf einen niedrigen Sockel abgetragen und so kam es zu einer Überflutung durch ein Ur-Meer an dieser Stelle. Riffbildung und auch das Absterben von Mikroorganismen sorgten für die Ablagerung einer Schicht aus Kalk.
Vor ca. 70 Mio Jahren begann sich dann der Gebirgssockel wieder zu heben, und Kalkplatten wurden an die Oberfläche "gezogen".